Public Cloud, private Cloud, hybrid Cloud – Welche „Wolke“ ist für Ihr Unternehmen die Richtige?
Nachdem wir uns im letzten Beitrag hier im PROGTECH-Blog mit den unterschiedlichen Cloud Computing-Bereitstellungsmodelle – Public, Private, Hybrid Cloud – beschäftigt haben, werden sich viele von Ihnen vielleicht die Frage gestellt haben: „Das ist ja alles schön und gut, aber welche „Wolke“ ist nun für unser Unternehmen die Richtige?“ Aus diesem Grund möchten wir in diesem Beitrag die wichtigsten Vor- und Nachteile aus Anwendersicht für die unterschiedlichen Cloud Computing-Modelle kurz erörtern.
Public Cloud – schneller und günstiger Einstieg, flexible und skalierbare Nutzung
Der wichtigste Vorteil der „öffentlichen Wolke“ liegt sicher darin, dass Sie den entsprechenden Cloud Service quasi „auf Knopfdruck“ einsetzen können. In der Regel können Sie nämlich Public Cloud Services über eine entsprechende Webseite oder ein Anwenderportal per Mausklick auswählen, per Kreditkarte oder Bankabbuchung bezahlen und dann sofort loslegen. Für die Nutzung benötigen Sie in der Regel nichts weiter als einen Internet-Browser und ein internetfähiges Endgerät (PC, Notebook, Tablet, Smartphone). Zusätzliche Kosten für Installation und Wartung sowie die für den Betrieb notwendige IT-Infrastruktur sind in der Service-Gebühr enthalten.
Stellen Sie dann während der Nutzung des Public Cloud Services fest, dass weitere Mitarbeiter diesen Service nutzen sollen oder möchten, können Sie zusätzliche Anwender in der Regel einfach über das Benutzerportal des Cloud Services-Anbieters „dazu buchen“, dasselbe gilt aber auch für die entgegengesetzte Richtung – wenn Sie weniger Benutzer benötigen, verringern Sie einfach die benötigte Anzahl. Bezahlt wird dabei nur das, was auch genutzt wird. Ein Ergänzen und Reduzieren der benötigten Anzahl an Benutzern ist heute bei vielen Public Cloud Services sogar auf Monatsbasis möglich.
Doch es sind nicht nur die günstigen und kalkulierbaren Kosten, die als Vorteil für Public Cloud-Angebote genannt werden. Da Sie den Public Cloud Service quasi „aus der Steckdose“ beziehen, müssen Sie sich keine Gedanken darüber machen, wie es dem Service Provider gelingt, diesen Service „in die Steckdose“ zu bekommen, nur dass es sich beim Cloud Computing eben um den Internet-Anschluss handelt. Doch die Analogie zur Stromversorgung passt an dieser Stelle sehr gut, denn auch beim Strom machen Sie sich in der Regel heute keine Gedanken, wie es Ihrem Energieversorger gelingt, Ihnen den Strom „in die Steckdose“ zu liefern.
Public Cloud – drum prüfe, wer sich bindet …
Der Einsatz eines Public Cloud Services bedeutet allerdings in der Praxis, dass Sie sich nicht nur über die Funktionen und Leistungsmerkmale, sondern auch über den Dienstleister Gedanken machen müssen, der diesen Public Cloud Service betreibt. Dann wie bereits erwähnt, stellt er nicht nur den Services, z.B. eine CRM-Lösung oder einen Backup-Service, sondern er ist für den kompletten Betrieb der dafür benötigten Infrastruktur verantwortlich – einschließlich Datensicherung, Erweiterung und Anpassung der benötigten Hardware-Ressourcen (Server, Storage) und Weiterentwicklung des Services. Passiert an irgendeiner der Komponenten ein Fehler, hat dies weitreichende Folgen für den Service und Ihre Nutzung. Darüber hinaus greifen auf einen Public Cloud Service mehrere Anwender aus unterschiedlichen Unternehmen zu. Das bedeutet, dass der Anbieter dafür Rechnung tragen muss, dass jeder Anwender nur auf seine Daten Zugriff hat. Außerdem kann ein gleichzeitiger Zugriff vieler Anwender unter Umständen dazu führen, dass die Performance des Gesamtsystems leidet und damit auch Ihr Zugriff auf die Anwendung oder den Service beeinträchtigt wird.
Und selbstverständlich müssen Sie sich natürlich auch darüber Gedanken machen, ob der Anbieter eines Public Cloud Services auch unternehmerisch in der Lage ist, diesen Service über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten, damit Sie nicht nach kurzer Zeit bereits vor die Herausforderung gestellt werden, sich einen neuen Dienstleister suchen zu müssen. Dies ist zwar auf dem Papier in der Regel heute ohne weiteres möglich, in der Praxis allerdings nicht immer ganz banal. Denn mit dem Umstieg auf einen neuen Public Cloud Service müssen ja auch Unternehmensprozesse, Zugriffsrechte und die Bearbeitung von Unternehmensdaten umgestellt werden.
Und abschließend spielt gerade in Bereichen, in denen sensible Daten im Spiel sind, der Standort des Dienstleisters eine Rolle. Denn es gibt eine Reihe von Einsatzszenarien und Anwendungsfällen, in denen Daten nur hier in Deutschland oder nur mit bestimmten Vorgaben im Ausland gespeichert und bearbeitet werden dürfen. Auf der anderen Seite sitzen aber gerade die großen Public Cloud-Service-Anbieter wie Google, Amazon, Apple oder Microsoft im Ausland und verteilen die mit ihren Public Cloud-Lösungen verarbeiteten Daten über ein Netz von weltweit verteilten Rechenzentren. Da wird es dann im Einzelfall schwierig bis unmöglich, in Deutschland geltenden Datenschutzvorgaben gerecht zu werden.
Fazit: Public Cloud-Angebote eignen sich ideal zum kostengünstigen Einstieg in das Cloud Computing und für Einsatzbereiche, die nicht unternehmenskritisch sind. So ist auch gewährleistet, dass Probleme beim Provider oder ein Provider-Wechsel sich nicht sofort auf den Unternehmensablauf auswirken. Sollten Sie mit sensiblen (z.B. personenbezogenen) Daten arbeiten oder in Brachen tätig sein, in denen sensible Daten generiert werden (Medizin, Rechtsprechung, Wissenschaft), sollten sie sich unbedingt vorab über den Cloud Service und – noch wichtiger – den Dienstleister informieren und inwieweit dieser überhaupt in der Lage ist, Vorgaben und Richtlinien in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit zu erfüllen.
Private Cloud – Jedem seine eigene Wolke
Im Gegensatz zur Public Cloud verfolgt die Private Cloud den Ansatz, dass eine speziell für ein Unternehmen konzipierte Cloud Computing-Landschaft aufgebaut und betrieben wird. Der Zugriff erfolgt zwar weiter via Internet und einen Browser, ist aber nur für die Mitarbeiter EINES Unternehmens möglich. Für den Service Provider bedeutet dies, dass er für jeden Kunden eine eigene „Wolke“ einrichten muss. Aus diesem Grund kann er auch seinen Cloud Service in der Regel nicht so kostengünstig anbieten wie ein Public Cloud Provider, da mit jeder neuen Private Cloud entsprechende Entwicklungs- und Implementierungsarbeiten verbunden sind. Darüber hinaus sind häufig einige Vorab-Arbeiten zum Einrichten und Anpassen des Private Cloud Services auf die firmenspezifischen Anforderungen notwendig. Für den Einsatz eines Private Cloud Services sollte deshalb auch etwas IT-Knowhow auf Anwenderseite vorhanden sein.
Auf der anderen Seite verfügen Sie als Anwender einer Private Cloud-Lösung über ein weitaus höheres Maß an Mitspracherecht und Kontrolle als bei einer Public Cloud. In vielen Fällen wird die private Wolke sogar in Ihrem Unternehmen auf Ihrer IT-Infrastruktur betrieben. Dies bedeutet allerdings, dass Sie dann für den Betrieb und Ausbau dieser Infrastruktur verantwortlich sind und entsprechende Kapazitäten zur Verfügung stellen müssen.
Fazit: Private Clouds eignen sich für Unternehmen, die bereits über eine eigene IT-Infrastruktur verfügen und sich lediglich eine zusätzliche Funktionalität über einen entsprechenden Cloud Service ins Haus holen. Darüber hinaus ist eine Private Cloud sicher für die Unternehmen eine Option, die mehr Kontrolle über Service und Daten behalten möchten, als dies bei einer Public Cloud der Fall wäre. In diesem Fall sollten Sie sich dann einen Private Cloud Provider suchen, der diese IT-Umgebung ausschließlich für Ihr Unternehmen konzipiert, aufbaut und dann betreibt.
Hybrid Cloud – Das Beste aus beiden Welten
Mit diesem Slogan wird in der Regel für diesen „Zwitter“ aus öffentlicher und privater Wolke geworben. Dabei gibt es ganz konkrete Anwendungsbeispiele, in denen eine hybride Wolke Sinn macht. Viele E-Commerce-Anbieter setzen beispielsweise auf Hybrid Clouds, um saisonale Lastspitzen ihres Geschäfts abzufedern. Anstatt selbst die maximal notwendige IT-Infrastruktur aufzubauen, die aber nur für einem kurzen Zeitpunkt im Jahr – zum Beispiel während des Weihnachtsgeschäfts – notwendig ist, betreiben sie selbst nur ein Minimum an IT und schalten dann in der „Hochsaison“ zusätzliche IT-Services auf der Public Cloud dazu. Ist das Weihnachtsgeschäft erfolgreich abgewickelt, werden die zusätzlichen Cloud Services wieder abgeschaltet – bis zur nächsten Saison.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit für Hybrid Cloud-Modelle gibt es im Bereich Forschung & Entwicklung. Dort werden in der Regel unterschiedliche Cloud-Bereitstellungsmodelle für den Test- und den Produktiv-Betrieb einer Anwendung eingesetzt.
Fazit: Hybrid Clouds eignen sich insbesondere für spezielle Einsatzbereiche, bei denen entweder Lastspitzen abgefangen werden sollen oder unterschiedliche Cloud-Modelle für unterschiedliche Einsatzbereiche derselben Anwendung zum Einsatz kommen.
BAYERN BACKUP – Wir liefern Ihnen Ihre „persönliche Wolke“
Mit BAYERN BACKUP bietet PROGTECH einen Cloud Backup-Service, der in allen drei Cloud-Betriebsformen – Public, Private, Hybrid – betrieben werden kann. Gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet PROGTECH das für den Kundeneinsatz optimale Bereitstellungsmodell.
Geht es Ihnen darum, kostengünstig und schnell eine professionelle und leistungsfähige Backup-Lösung zu nutzen, ohne sich selbst um den Betrieb kümmern zu müssen, ist die Public Cloud-Variante sicher die optimale Alternative.
Verfügen Sie dagegen bereits über eine bestehende IT-Infrastruktur und die für den Betrieb notwendigen Kapazitäten und Ressourcen, dann bietet Ihnen die BAYERN BACKUP private Cloud einen professionellen, leistungsfähigen und flexiblen Backup-Service, den Sie ab einer bestimmten Größenordnung – oder weil Sie an Ihre eigenen Kapazitäten stoßen – in das BAYERN BACKUP-Rechenzentren auslagern können.
Der Betrieb von BAYERN BACKUP im Hybrid Cloud-Modell macht vor allem dann Sinn, wenn Sie aus Sicherheitsgründen eine Replikation Ihrer Daten in einem zweiten räumlich getrennten Rechenzentrum wünschen. Die Daten können dann einmal über die Public Cloud im PROGTECH-Rechenzentrum und ein zweites Mal in Ihrem Rechenzentrum gesichert werden.
Unabhängig vom Cloud-Betriebsmodell – Cloud Service „Made in Germany“
Unabhängig vom gewählten Betriebsmodell können Sie als BAYERN BACKUP-Kunde sicher sein, dass Ihre Daten deutschen Boden nicht verlassen, selbst wenn Sie BAYERN BACKUP im Public Cloud-Modell nutzen. Alle BAYERN BACKUP-Daten werden auf Servern eines zertifizierten Rechenzentrums in Deutschland gespeichert. Damit können Sie sicher sein, dass Sie alle in Deutschland geltenden Vorschriften zu Datenschutz und Datensicherheit erfüllen. Darüber hinaus steht Ihnen als BAYERN BACKUP-Kunde – auch als Public Cloud-Kunde – ein in Deutschland ansässiger Service und Support zur Verfügung, der sich unverzüglich um alle Belange kümmert und Ihnen persönlich und nicht virtuell für Fragen zur Verfügung steht. Dies ist vor allem dann ein unerlässlicher Vorteil, wenn der „Fall der Fälle“ eintritt und verloren gegangene Daten wiederhergestellt werden müssen.
Weitere Informationen zu BAYERN BACKUP.