Initiative Cloud Services Made in Germany im Gespräch
Interview mit PROGTECH-Geschäftsführer Michael Schimanski
In der Initiative Cloud Services Made in Germany haben sich in Deutschland ansässige Anbieter von Cloud Computing-Lösungen mit dem Ziel zusammengeschlossen, für mehr Rechtssicherheit beim Einsatz von Cloud Services zu sorgen. Auch wir engagieren uns bereits seit einiger Zeit in der Initiative. Unter dem Titel „Initiative Cloud Services Made in Germany im Gespräch“ veröffentlicht die Initiative eine regelmäßig aktualisierte Interview-Serie mit den an der Initiative beteiligten Unternehmen.
Für das neueste Update der Schriftenreihe wurde auch unser Geschäftsführer Michael Schimanski erneut interviewt:
Frage: Sie haben sich als Lösungspartner an der Initiative Cloud Services Made in Germany beteiligt. Welche Cloud Services bieten Sie an?
Schimanski: Seit mehr als 20 Jahren unterstützten wir im Rahmen unserer Tätigkeit als IT-Dienstleister und Internet Service Provider insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. Unser Themenfokus liegt dabei auf dem Bereich Backup und Disaster Recovery.
Mit BAYERN BACKUP bieten wir eine leistungsfähige Backup-Lösung, die sowohl zentral im eigenen Unternehmen, als auch dezentral aus Rechenzentren in Deutschland in unterschiedlichen Cloud Computing-Betriebsmodellen (private, hybrid, public) eingesetzt werden kann.
Auf der Grundlage dieser Erfahrungen, sowohl als IT-Dienstleister als auch als Cloud Service Provider, unterstützen wir mittlerweile mittelständische Unternehmen auch lösungs- und themenunabhängig dabei, sich mit dem Thema „Cloud Computing“ firmenspezifisch auseinanderzusetzen und die Weichen dafür zu stellen, dass sie von den Vorteilen des Einsatzes von Cloud Services profitieren, ohne die Risiken fürchten zu müssen.
Frage: Warum sollte sich ein Anwender nach Cloud Services „Made in Germany“ umschauen?
Schimanski: … weil damit für Unternehmen sichergestellt wird, dass sie einen Vertragspartner haben, der den deutschen Gesetzen unterliegt. Die dadurch gültigen Datenschutzgesetze sorgen zumindest für ein Mindestmaß an Sicherheit.
Allerdings sollten Unternehmen nicht blind auf eine derartige Auszeichnung vertrauen. Heute kann jeder ohne Investitionen ein Unternehmen gründen und Cloud-Dienste anbieten. Die Qualifikation, Erfahrung, Support und Herstellerzertifizierung des Anbieters für die jeweilige Lösung ist daher viel entscheidender.
Frage: In einer Befragung der Computerwoche bezeichnete ein Fünftel der Befragten die Idee einer „German Cloud“ als „Quatsch“. Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
Schimanski: Unabhängig von den Prozentzahlen sagt die Bezeichnung „German Cloud“ nun wirklich nichts über Qualität und Einsatzbereitschaft eines Cloud Services aus. Selbst „Made in Germany“ bedeutet, wie bereits angesprochen, ja auch nur, dass das Unternehmen aufgrund seines Standorts an die – sicherlich strengen – Vorgaben deutscher Gesetze gebunden ist.
Bei der Entscheidung, ob und vor allem welche Cloud Services im Unternehmen eingesetzt werden sollen, spielen eine ganze Reihe von Kriterien eine Rolle, die weit über das „Deutschland-Label“ hinausgehen.
Frage: Welche Prognose stellen Sie für die zukünftige Entwicklung des Themas Cloud Computing in Deutschland auf?
Schimanski: Glaubt man aktuellen Studien und Umfragen wie dem Bitkom Cloud Monitor 2016, so hat derzeit etwa die Hälfte aller deutschen Unternehmen bereits Erfahrungen mit Cloud Computing-Lösungen gemacht. Die andere Hälfte scheint sich vor dem Gang in die Wolke noch zu scheuen.
Fakt ist: Die Cloud bietet heute ein preiswertes und leistungsstarkes Instrument für Unternehmen, um Kosten und anderweitig benötigte Ressourcen einzusparen. Deshalb sollte sich heute jedes Unternehmen durchaus Gedanken machen, wie es von diesen Vorteilen profitieren kann. Die digitale Transformation, die derzeit viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellt, ist meiner Meinung nach ein weiterer Treiber für Cloud Computing.
Auf der anderen Seite spielen Datenschutz und Datensicherheit – unabhängig von den gesetzlichen Vorgaben – für Unternehmen eine zentrale Rolle, denn niemand kann und möchte es sich heute leisten, dass seine Daten, aber auch die seiner Kunden und Geschäftspartner, in die Hände unbefugter Dritter gelangen.
Allein schon deshalb ist eine umfassende Prüfung des Cloud Computing-Anbieters und der angestrebten Cloud-Lösung eine zentrale Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz.
Fazit: Cloud Computing wird auch in Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen und deshalb sollten sich Unternehmen schnellstens jemanden suchen, „der sich damit auskennt“.